Heute: tiefenentspannt

Das Adjektiv „tiefenentspannt“ kommt aus dem Bereich der Meditation und Hypnose und beschreibt eigentlich den Zustand, wenn jemand geistig und körperlich tief entspannt, also extrem entspannt ist.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich der Begriff auch in der Umgangssprache stärker ausgebreitet und hat dann eher die Bedeutung von unaufgeregt, locker, gelassen sein oder unaufgeregt und sehr entspannt mit einer eigentlich anstrengenden oder stressigen Situation umgehen, besonders dann, wenn alle anderen erwarten, dass man aufgeregt und nervös ist. 

So sind vermutlich nur wenige Leute kurz vor ihrer Hochzeit tiefenentspannt. Oder wenn beim Kindergeburtstag eine „Horde“ Kinder durch die eigene Wohnung tobt und man als Elternteil gemütlich auf dem Sofa sitzt, dabei Tee trinkt und dem Treiben entspannt zuschaut, dann sagen andere Eltern vielleicht bewundernd: „Du bist aber tiefenentspannt!“ Es kann einen eigentlich kaum etwas aus der Ruhe bringen, wenn man tiefenentspannt ist. Und wer wünscht sich nicht, eine Prüfung möglichst tiefenentspannt anzutreten? Aber vielleicht braucht man auch ein bisschen Nervosität und Adrenalin, um eine Prüfung gut zu bestehen?

Sicherlich ist es gut für die Gesundheit, aber auch für die Mitmenschen, wenn man häufiger mal tiefenentspannt statt gestresst durchs Leben geht, wenn man sich mal keine Sorgen macht, keine im Kopf kreisenden Gedanken hat und völlig relaxt ist.

In diesem Sinne wünschen wir allen Leserinnen und Lesern des Wortschätzchens viele tiefenentspannt durchlebte Momente!