Heute: geerdet sein

Das Verb „erden“ wird im Zusammenhang mit Elektrizität verwendet, wenn eine Strom leitende Verbindung von einem elektrischen Gerät zum Erdboden hergestellt wird, um unerwünscht auftretenden Strom in die Erde abzuleiten und zu neutralisieren.

Im übertragenen Sinn spricht man von erden, wenn man einer andere Person hilft, den Kontakt zur Realität und zum „normalen“ Leben nicht zu verlieren oder wiederzufinden. Besonders für Menschen, die (plötzlich) viel Geld oder viel Erfolg haben oder sehr bekannt oder berühmt werden, ist es nicht so leicht, geerdet zu bleiben. Im Gegenteil: nicht wenige „heben ab“ und verlieren auf ihrem „Höhenflug“ die „Bodenhaftung“ und den Blick für die Realität.

Stars und berühmte Personen bezeichnen oft ihre Familie oder „alte Freunde“ als große Stütze, um geerdet zu bleiben.

„Sich erden“ kann man auch als „seine innere Mitte finden“ definieren.

Der Kontakt zur Natur oder Meditation können Hilfen sein, um sich zu erden oder geerdet zu bleiben. Eine besondere Form der Meditation ist die Erdungsmeditation, durch die man sich unter anderem ausgeglichener und sicherer fühlen soll.

Diese enge Verbindung mit der Natur ist auch wortwörtlich in „geerdet sein“ enthalten.

Wenn man geerdet ist, steht man mit beiden Beinen auf dem Boden und geht mit Bodenhaftung durchs Leben. Man ist also bodenständig und verhält sich natürlich, nicht  gekünstelt oder übertrieben.

Falls die Leserinnen und Leser des Wortschätzchens sich nicht geerdet (genug) fühlen, empfehlen wir einen ausgedehnten Spaziergang in der Natur. Für den Anfang…