Heute: der Hingucker

Das vom Verb „hingucken“ abgeleitete Nomen „Hingucker“ benutzt man in der Alltagssprache für Dinge oder Personen, die Aufmerksamkeit erregen und im positiven Sinn auffallen. Synonyme für „Hingucker“ sind der aus dem Englischen übernommene „Eyecatcher“ [gesprochen: EIKÄTSCHA] und der seltener benutzte „Blickfang“.

In der Werbung und in den Medien wird damit etwas bezeichnet, was den Blick des Betrachtenden auf eine bestimmte (Werbe-)Botschaft lenken soll.

Die Hingucker sind hier also nicht diejenigen, die hingucken, sondern es sind Dinge oder Menschen, die so besonders und auffällig sind, dass zu ihnen hingeguckt wird.

Seltener und eher im süddeutschen Raum wird mit „Hingucker“ auch eine Person bezeichnet, die wörtlich hinguckt und ihre Aufmerksamkeit auf jemanden oder etwas richtet. Darüber hinaus werden auch Leute als Hingucker bezeichnet, die hingucken und die sich kümmern, die auf andere Menschen achten und bei drohender Gefahr einschreiten, um zu helfen. Häufiger benutzt wird aber die gegenteilige Bezeichnung „Weggucker“ für Leute, die wegschauen und sich um das Leid und die Probleme ihrer Mitmenschen nicht kümmern.

Eine Sache oder eine Person, die aus dem Üblichen heraussticht, zieht automatisch alle (oder viele) Blicke auf sich. So ist vermutlich in einem modern eingerichteten Wohnzimmer ein schönes altes Sofa der Hingucker. Und auf einer Party wird vielleicht ein schönes rotes Kleid von vielen Gästen als „echter Hingucker“ bezeichnet, und die attraktive Frau in dem schönen roten Kleid ist „der Hingucker des Abends“.

Allen Leserinnen und Lesern des Wortschätzchens wünschen wir viel Freude an vielen Hinguckern, die mit ihrer Außergewöhnlichkeit und Schönheit die Blicke auf sich ziehen.