Wortschätzchen
Freitag, 15.11.2024

Heute: sich einigeln

Igel rollen sich zusammen, wenn sie Gefahr wittern. Die kleinen Wesen werden so quasi zu einer rundum stacheligen Kugel und es traut sich kein Fressfeind mehr an sie heran. Die eingerollten Igel sind in ihrem Stachelkleid dann nahezu unangreifbar.

Die vorwiegend nachtaktiven Tiere sind Einzelgänger und gehen ihren Artgenossen meist aus dem Weg. Und da sie als Insektenfresser in der kalten Jahreszeit nicht genug zu fressen finden, halten sie vier bis fünf Monate Winterschlaf. Sie rollen sich dann in ihrem Nest zusammen und reduzieren ihre Körperfunktionen auf ein Minimum und sparen so viel Energie.

Igel können sich also einrollen (oder zusammenrollen), um sich vor der Außenwelt zu schützen. 

Aber einigeln können sich nur Menschen. 

In Anlehnung an das Verhalten der Igel sagt man, dass Menschen sich einigeln, wenn sie sich von ihrer Umwelt zurückziehen, häufig wegen verbaler Angriffe oder aufgrund von Streitigkeiten. Die Angst oder das Unbehagen ist dann so groß, dass man sich zurückzieht, anstatt sich der Situation zu stellen.

Wer also die Verbindungen zu seinem sozialen Umfeld stark verringert oder sich komplett abwendet, igelt sich ein. 

„Sich einigeln“ verbildlicht das Zusammenrollen des Igels, aber auch sein Einzelgängertum und den Rückzug in den Winterschlaf. Wenn man sich einigelt, dann zieht man sich nicht nur zurück, man geht in eine Abwehrposition, um sich zu schützen, so wie Igel es mit ihrem Stachelkleid machen, wenn sie sich zusammenrollen.

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern des Wortschätzchens, dass sie nie oder nur sehr selten das Bedürfnis haben, sich einzuigeln.

Wortschätzchen
Freitag, 01.11.2024

Heute: (Das) geht gar nicht

Die umgangssprachliche Redewendung „ (…) geht gar nicht“ (mit der Betonung auf “gar”) ist ein beliebter Kommentar, um ein Verhalten oder auch einen Sachverhalt oder einen Gegenstand als völlig inakzeptabel zu deklarieren. Wenn eine Person beispielsweise ohne Verkleidung zu einer Kostümparty kommt, sagen andere Gäste vielleicht: „Also ohne Kostüm kommen, das geht gar nicht.“ Oder mit sehr umgangssprachlichen Interjektionen: „Boah ej, unverkleidet geht gar nicht!“ Oder einfach: „Geht gar nicht!“ Und wenn Mitmenschen ihren Müll einfach irgendwo fallen lassen, sagen Leute, denen die Umwelt am Herzen liegt: „Das geht gar nicht!“

Der Kommentar wird entweder der Person gegenüber geäußert, die für die unakzeptable Sache verantwortlich ist, oder man teilt seine Meinung und Empörung anderen vermutlich genauso denkenden Menschen mit. Der oder die Kommentierende äußert mit dem Kommentar nicht nur das eigene Missfallen, sondern möchte meist auch ausdrücken, dass es sich um eine allgemein inakzeptable Sache handelt, die von einer größeren Gruppe oder der Gesellschaft als falsch angesehen wird.  

Bei Kindern und Jugendlichen stärker verbreitet ist mit entsprechend empörter Betonung der elliptische Kommentar: „Geht gar nicht.“

Synonyme für „(das) geht gar nicht“ sind beispielweise der Anglizismus „das ist ein No-Go“ oder weitere umgangssprachliche Ausdrücke wie „das kannst du nicht bringen“ oder „das kann man nicht bringen“ oder „das ist voll daneben.“ Standardsprachlich würde man sagen, dass etwas „indiskutabel“ oder „deplatziert“ oder „unangebracht“ oder „geschmacklos“ oder „nicht hinnehmbar“ ist.

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern des Wortschätzchens, dass sie möglichst nie oder nur selten in die Situation kommen, dass ihr Verhalten von anderen Leuten als inakzeptabel betrachtet wird und mit „geht gar nicht“ kommentiert wird oder werden könnte.

Wortschätzchen
Dienstag, 15.10.2024

Heute: sich mit etwas abschleppen

Im Straßenverkehr versteht man unter „abschleppen“ das Ziehen oder Abtransportieren eines betriebsunfähigen Autos oder anderen Kraftfahrzeugs als Nothilfemaßnahme, meist mit einem Abschleppseil oder einer Abschleppstange.

Wenn man jemanden abschleppt, dann bringt man die Person häufig auch gegen ihren („eigentlichen“) Willen irgendwohin.

Wenn eine Person erzählt, dass sie jemanden (meist erst neu kennengelernten) beispielsweise aus einer Bar oder einem Club abgeschleppt hat, dann war das Ziel meist die eigene Wohnung, um dort Sex mit der abgeschleppten Person zu haben. Das klingt auch oft abfällig und (etwas) respektlos.

Aber das Verb „abschleppen“ gibt es auch umgangssprachlich als reflexives Verb. Wer „sich abschleppt“, der müht sich mit dem Tragen von einem oder mehreren schweren Dingen ab. Meist wird auch noch genau gesagt, womit man sich abschleppt.

So schleppen sich Paketauslieferer und Paketauslieferinnen mit vielen schweren Paketen ab. Wer immer zu Fuß zum Einkaufen geht, muss sich wahrscheinlich oft mit seinen Einkäufen abschleppen und sich eventuell in einem Mehrfamilienhaus mit den Einkäufen auch noch die Treppen hinauf mit den Einkäufen abschleppen. Manche Leute packen immer sehr viele Dinge in ihren Koffer, wenn sie verreisen und müssen sich dann mit ihrem Gepäck abschleppen, wenn sich der Koffer nicht (mehr) rollen lässt.

Unter den Leserinnen und Lesern des Wortschätzchens ist hoffentlich niemand, der sich zu oft mit zu vielen Dingen abschleppen muss … 

Wortschätzchen
Dienstag, 01.10.2024

Heute: die Übergangsjacke

Der eher technisch klingende Begriff „Übergangsjacke“ ist nach wie vor in der deutschsprachigen Modewelt präsent. Dabei handelt es sich um eine Jacke oder einen Kurzmantel, der die äußerste „Schicht“ des Outfits bildet und draußen getragen wird. Übergangsjacken sind Kleidungsstücke, die vor Wind und etwas vor Kälte und Regen schützen sollen. Sie sind für den Übergang von kalten zu warmen Temperaturen und wieder zurück gedacht. Besonders im Frühling und im Herbst gibt es sogenannte „milde Tage“, an denen man keine Winterjacke braucht, aber auch nicht nur mit einer leichten Sommerjacke oder ohne Jacke unterwegs sein möchte.

Manche Leute lieben es funktional und praktisch und haben sportliche Übergangsjacken, beispielsweise sogenannte „Funktionsjacken“ oder „Outdoorjacken“ die zum Wandern und für ähnliche Aktivitäten gedacht sind, oder auch „Parkas“. Andere Leute lieben es eher modisch und stylisch und haben beispielsweise leicht wattierte Steppjacken oder Trenchcoats als Übergangsjacken. Klassische Trenchcoats werden auch aus wasserabweisenden Materialien gefertigt und sollen so vor leichtem Regen schützen, ähnlich wie viele Funktionsjacken.

Durch den Klimawandel und häufigere sehr milde Winter wird die Übergangsjacke jetzt immer öfter getragen, also auch immer öfter an warmen Tagen im Winter und kühlen Tagen im Sommer. Vielleicht erhält „die Übergangsjacke“ dann bald den Titel „Ganzjahresjacke“…

Wir hoffen, dass alle Leserinnen und Leser des Wortschätzchens, die eine Übergangsjacke besitzen, sie nicht als einmalige „Übergangslösung“ sehen, sondern sich in ihrer Jacke über viele Saisons und Jahre wohlfühlen. Denn auch Übergangsjacken können nachhaltig für viele Übergänge genutzt werden.

Wortschätzchen
Sonntag, 15.09.2024

Heute: einsauen und sich einsauen

Eigentlich sind Schweine und damit auch die Säue (die weiblichen Schweine) sehr saubere Tiere. Trotzdem werden sie oft als Beispiel angeführt, wenn es um „die Liebe zum Dreck“ und „etwas Schmutziges“ geht.

Tatsächlich suhlen Schweine sich nur im Schlamm, um sich bei heißem Wetter abzukühlen und halten so mit dem getrockneten Schlamm auch Ungeziefer von sich fern.

Eltern sagen manchmal zu ihren völlig verschmutzten Kindern: „Du siehst aus wie ein Schwein.“ Oder sie fragen vorwurfsvoll: „Musstest du dich so einsauen?“

Man kann sich selbst einsauen, aber man kann auch Gegenstände oder andere Personen einsauen.

Wenn bei einem Essen viel gekleckert wird, dann wird der Tisch oder die Tischdecke eingesaut. Wenn man mit dem Auto oder dem Fahrrad über matschige Wege fährt, dann spritzt der Matsch vermutlich hoch und das Fahrzeug wird schmutzig. Wenn es sehr viel Dreck abbekommen hat, dann sagt man vielleicht: „Ich habe das Auto völlig eingesaut.“ Oder: „Ich habe mich und mein Fahrrad total eingesaut.“

Wenn man sich selbst oder jemand anderen oder Gegenstände einsaut, passiert das häufig mit Matsch, mit Essen oder Getränken oder beim Malen oder Heimwerken. Erfreulich ist es natürlich, wenn der Schmutz, die Kleckse und Flecken auch alle wieder abgewaschen oder herausgewaschen werden können.

Alle Leserinnen und Leser des Wortschätzchens bekommen hoffentlich alles wieder sauber, was sie einsauen!

Wortschätzchen
Sonntag, 01.09.2024

Heute: sich schämen

Menschen, die sich schämen, befinden sich in einer unangenehmen Situation und erleben oder befürchten eine negative Reaktion der Mitmenschen. Wer sich schämt, empfindet Scham. Scham ist das Gefühl von Peinlichkeit. 

Die wohl bekannteste Situation, in der Menschen Scham empfinden, ist die der Nacktheit. Die meisten Menschen schämen sich, wenn andere (vor allem fremde) Menschen sie nackt sehen. Oft schämen wir uns auch wegen gemachter Fehler. Damit verknüpft ist die Angst, dass andere Menschen uns für dumm halten oder über uns lachen. Auch Missgeschicke sind oft Anlässe, sich zu schämen. Wenn man beispielsweise bei jemandem zu Besuch ist und versehentlich etwas kaputtmacht, dann empfindet man das wahrscheinlich als peinlich und schämt sich. 

Typische körperliche Anzeichen für die Scham sind das Erröten des Gesichts und das Absenken des Blicks. Das Gefühl von sehr großer erlebter Scham beschreibt man auch oft so, dass „man am liebsten im Erdboden versunken wäre“. Ein weiterer umgangssprachlicher synonymer Ausdruck dafür ist „sich in Grund und Boden schämen“.

Sich schämen kann auch dazu führen, etwas nicht zu tun. Beispielsweise kann man sich vielleicht aus Scham nicht überwinden, einen Fehler einzugestehen oder man hält bei einer großen Feier die geplante Rede aus Angst vor negativen Reaktionen dann doch nicht.

Wer schon mal in einer Konferenz „schön“ laut gepupst hat oder einen Witz über jemanden erzählt hat, der direkt hinter ihm stand, der hat sich vermutlich geschämt.

Und die Leute um ihn herum haben sich wahrscheinlich entweder amüsiert oder für ihn fremdgeschämt. Beim „Fremdschämen“ empfindet man die Fehler oder das Verhalten eines anderen Menschen als so unangemessen, peinlich oder sozial unakzeptabel, dass man sich für diese andere Person schämt.

Sich schämen ist ein „ganz normales“ Verhalten im Zusammenleben. Wir wünschen aber allen Leserinnen und Lesern des Wortschätzchens, dass sie sich nie (oder fast nie) in Grund und Boden schämen (müssen).

Wortschätzchen
Donnerstag, 15.08.2024

Heute: chillig

Das aus dem Englischen abgeleitete Verb „chillen“ (ausgesprochen: tschilln) oder auch „sich chillen“ bedeutet (sich) entspannen oder sich erholen oder auch faulenzen. Aus der Jugendsprache kommend hat es längst auch große Verbreitung in der Umgangssprache gefunden. 

Das von „chillen“ abgeleitete jugendsprachliche Adjektiv „chillig“ ist bislang in der Umgangssprache noch nicht ganz so häufig zu finden. „Chillig“ bedeutet auch entspannt, (innerlich) ruhig, beruhigend, ohne Stress. Darüber hinaus kann „chillig“ noch für angenehm, bequem, unterhaltsam oder gemütlich stehen.

Wer also einen chilligen Urlaub plant, möchte sich hauptsächlich entspannen und große Anstrengungen vermeiden. Ein Bild, das vermutlich für viele Leute ein Symbolbild für einen chilligen Sommerurlaub ist, ist das entspannte Sitzen im Liegestuhl unter einem Sonnenschirm mit einem erfrischenden Getränk in der Hand.

Wenn man einen chilligen Abend hatte, dann war er gemütlich. Auf einer chilligen Party waren die Gäste wahrscheinlich entspannt und unterhaltsam. In einem chilligen Sessel sitzt man bequem. Und wenn man chillige Musik hört, kann man sich dabei gut entspannen.

Eine Person, die als chillig oder auch gechillt bezeichnet wird, ist entspannt und regt sich nicht so schnell auf oder man findet sie einfach sympathisch und unterhaltsam.

Allen Leserinnen und Lesern des Wortschätzchens, die sich gestresst fühlen, empfehlen wir dringend mal etwas Chilliges zu tun: einfach mal „nur“ atmen, eine schöne Kurzgeschichte lesen oder in der Natur sitzen und genießen…

Wortschätzchen
Donnerstag, 01.08.2024

Heute: platt

Eine Landschaft ohne Berge, Hügel und Erhebungen bezeichnen wir als flach oder umgangssprachlich auch als plattes Land.

Wenn sich in einem Reifen zu wenig oder keine Luft mehr befindet, dann ist er platt und man hat „einen Platten“.

Im übertragenen Sinn kann etwas, das weder geistvoll noch geistreich ist, platt sein, beispielsweise ein Kommentar oder eine Konversation.

Um auszudrücken, dass man keine Energie mehr hat, sagt man alltagssprachlich auch gerne mal: „Ich bin platt.“ Das beschreibt dann bildlich den Erschöpfungszustand nach einer großen (meist körperlichen) Anstrengung wie Sport oder einer sehr intensiven Arbeit. Wer nach einem Marathonlauf nicht „platt“ ist, der ist wohl den größten Teil der Strecke gefahren statt gelaufen.

„Platt sein“ kann umgangssprachlich auch ausdrücken, dass man völlig erstaunt, überrascht und sprachlos ist. Wenn wider Erwarten etwas (meist positives) Erstaunliches geschieht, kann man seine Verblüffung so zum Ausdruck bringen: „Da bin ich aber platt.“ Meist unterstreicht dabei ein „Aber“ das Erstaunen über etwas vollkommen Unerwartetes. Wenn man jemanden mit einer Information oder Leistung verblüfft, fragt man vielleicht: „Da bist du platt, oder?“

Wenn ihr zu eurer Unterrichtsstätte kämt und euch dort ein Fernseh-Team empfangen würde, weil ihr zur besten Lehrkraft des Landes gewählt worden wärt, dann wärt ihr platt, oder?

Und man ist doch immer wieder platt, wie viele Bedeutungen in einem kleinen Wort stecken können, oder?

Wortschätzchen
Montag, 15.07.2024

Heute: auftauchen

Auftauchen kann man nur, wenn man vorher unter Wasser war. Und nur wenn ein Lebewesen auch mit dem Kopf aus dem Wasser kommt, dann ist es wortwörtlich aufgetaucht.

Auch im übertragenen Sinn kann eine Person oder eine Sache auftauchen. Dann erscheint die Person oder die Sache meist relativ plötzlich, wie jemand der unter Wasser schwimmt und plötzlich den Kopf aus dem Wasser streckt. Wenn man beispielsweise einen Freund auf einer Party vermisst hat, fragt man ihn vielleicht später: „Warum bist du denn nicht aufgetaucht?“ Bei Leuten, die etwas unordentlich sind, verschwinden auch häufiger mal wichtige Unterlagen, dann hoffen sie, dass die Unterlagen (wie durch ein Wunder) irgendwo in ihrem Chaos auch wieder auftauchen. Wenn man seine Brille lange genug gesucht hat, findet man sie meist auch wieder. Und manche fragen sich: „Warum taucht meine Brille so oft auf dem Kopf wieder auf, obwohl sie doch zuletzt auf dem Tisch lag?“ Auch in unserem Gedächtnis können Dinge auftauchen: vergessene Informationen oder Erinnerungen, die wieder ins Bewusstsein gelangen. Beim Durchlesen eines Vertrags tauchen bei vielen Menschen Fragen auf. Und bei allem, was wir machen, hoffen wir immer, dass keine Schwierigkeiten oder Probleme auftauchen.

Wenn man mit einem Boot oder Schiff auf dem Meer unterwegs ist, kann man das wunderbare Phänomen beobachten, wie andere Boote oder Schiffe oder Inseln „plötzlich“ am Horizont auftauchen. Sie werden plötzlich sichtbar, als ob sie jemand dorthin gezaubert hätte.

Das Gegenteil von auftauchen, nämlich abtauchen, können nur Lebewesen. Sie können im wortwörtlichen Sinn im Wasser „verschwinden“. Und Menschen können auch ohne Wasser, im übertragenen Sinn, abtauchen, dann sind sie nicht auffindbar oder wollen nicht kontaktiert werden. Gegenstände hingegen können zwar auftauchen, aber nicht abtauchen, sie verschwinden einfach … 

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern des Wortschätzchens, dass sie, überall, wo sie auftauchen, auch willkommen sind!

Wortschätzchen
Montag, 01.07.2024

Heute: die Schattenseite

Wer in extremer Sommerhitze zu Fuß unterwegs ist, möchte vermutlich lieber auf der Schattenseite des Weges gehen, weil es dort kühler ist, als auf der hellen und heißen Sonnenseite.

Eine Schattenseite kann eine Straßenseite oder eine Seite von einem Gegenstand sein, die nicht von der Sonne oder von einer anderen Lichtquelle beleuchtet wird, aber im übertragenen Sinn sind Schattenseiten negative Aspekte oder Nachteile von Situationen oder Themen, die ansonsten hauptsächlich positiv gesehen werden.

So kann beispielsweise die Schattenseite eines Traumjobs als Radiomoderatorin oder Radiomoderator sein, dass man immer mitten in der Nacht aufstehen muss, weil man die Morgensendung moderiert. Oder wenn man in einem Dorf, weit entfernt von der nächsten Stadt wohnt, betrachtet man es vielleicht als Schattenseite, dass man unbedingt ein Auto braucht, um mobil zu sein. Für viele berühmte Leute gehört es wahrscheinlich zu den Schattenseiten ihrer Bekanntheit, dass sie ständig erkannt werden und sich immer unter Beobachtung fühlen. Und wenn man sagt, dass jemand auf der Schattenseite des Lebens steht, dann meint man, dass diese Person viel Pech hat. Wer aber viel Glück im Leben hat, der steht auf der Sonnenseite.

Die „Lichtseiten“ als Gegenteil der Schattenseiten im übertragenen Sinn werden in den letzten Jahrzehnten fast nur noch in Kombination von „Licht- und Schattenseiten“ erwähnt. Nach einer Aufzählung von Vor- und Nachteilen wird häufiger mal das etwas relativierende Fazit gezogen: „Es hat eben alles seine Licht- und Schattenseiten.“ 

Aber das Gute ist doch: Da, wo Schatten ist, ist auch Licht. Wenn man an den Schattenseiten nichts ändern kann, dann sollte man sich vielleicht auf die positiven Aspekte konzentrieren. So kann man sich auch „ein sonniges Gemüt“ bewahren.

Wortschätzchen
Samstag, 15.06.2024

Heute: der Staubfänger

Als Staubfänger werden inzwischen auch moderne Staubwischer aus Mikrofasern bezeichnet, die im Gegensatz zu traditionellen Staubwedeln den Staub nicht durch die Luft wirbeln, sondern den Staub aufnehmen und „festhalten“.

Meist wird der Begriff „Staubfänger“ aber für Dinge benutzt, auf denen sich viel Staub ansammelt, weil sie gar nicht benutzt werden und nur rumstehen oder rumliegen.

Das Souvenir von der Berlin-Reise, die vom Kind im Kindergarten getöpferte Vase, die bunte Kuh aus Filz: Für manche Leute sind sie hübsche Dekoration und vielleicht eine wunderbare Erinnerung und für manche Menschen sind sie unnötige, herumstehende Dinge und werden deshalb abwertend als Staubfänger bezeichnet.

Aber nicht nur Deko-Gegenstände, auch Gebrauchsgegenstände wie beispielsweise eine Teekanne, Bücher oder ein Toaster können als Staubfänger bezeichnet werden, wenn sie nicht benutzt werden und nicht in einem Schrank verstaut sind, sondern offen herumstehen und sie deshalb einstauben.

Synonyme wie Nippes oder Schnickschnack oder „Stehrumchen“ beinhalten zwar auch die Bedeutung des Unnötigen und Überflüssigen, aber Staubfänger ist wohl noch eine Spur negativer zu verstehen. Beim Staubfänger klingt auch noch an, dass der Gegenstand nicht nur überflüssig ist, sondern dass er auch Arbeit macht, weil der Staub von ihm entfernt werden muss.

Seine eigenen Sachen, die nur herumstehen und „Staub fangen“ bezeichnet man selbst wohl eher selten als Staubfänger, außer, wenn man schon über ihre Entsorgung nachdenkt. Normalerweise nennt man nur anderer Leute Gegenstände, die man für völlig überflüssig hält, Staubfänger. Da kommt dann vielleicht mal die (etwas verletzende) Frage: „Was willst du denn mit dem Staubfänger?“ oder die kritische Bemerkung: „Das sind doch alles bloß Staubfänger.“

Alle Leserinnen und Leser des Wortschätzchens, die zu Hause viele Gegenstände haben, die sie nie oder selten benutzen, können sich jetzt mal fragen, ob sie diese Gegenstände als Staubfänger bezeichnen würden. Falls ja, dann steht wohl eine Trennung von den Dingen bevor, oder? 

Manchmal braucht man einfach mal wieder mehr Platz, oder? Auch wenn es nur Platz für Neues ist, oder? 😉

Wortschätzchen
Samstag, 01.06.2024

Heute: sich verrennen

Wenn man sich verrennt, dann ist man mit seinen Gedanken, seinen Äußerungen oder Handlungen auf einen falschen Weg geraten und sitzt am Ende erstmal fest.

Die ähnlichen Verben „sich verlaufen“ und „sich verfahren“, wie auch „sich verirren“ hingegen bezeichnen das wortwörtliche Nehmen des falschen Weges wie im Märchen von „Hänsel und Gretel“. Wer sich verrennt, befindet sich aber immer nur sinnbildlich auf dem falschen Weg. Sich verrennen zeigt bildlich, dass man mit großem Energie-Einsatz in der falschen Richtung unterwegs ist.

Es gibt auch die Synonyme „sich versteigen“ und „sich vergaloppieren“ für „sich verrennen“. „Sich vergaloppieren“ betont noch stärker die große Kraft, Energie und Schnelligkeit, mit der man auf dem falschen Weg unterwegs ist. „Sich versteigen“ kreiert das sehr passende Bild von jemandem, der irgendwo am Berg „hängt“ und weder vor noch zurück, nicht weiter hoch und auch nicht runter kann, weil er den falschen Weg eingeschlagen hat.

Wer hartnäckig an einem Plan festhält, der alles andere als zielführend ist, der hat sich verrannt. Manche Menschen verrennen sich in wissenschaftlichen Theorien, andere mit ihrer finanziellen Planung und leider verrennen sich nicht wenige Menschen in Hass und Wut und in Ideologien, die Unheil bringen. Da ist es im Vergleich harmlos, wenn Lehrkräfte sich mal verrennen und an den Lernenden „vorbei“ unterrichten und niemand etwas versteht.

Letztendlich ist es wichtig, dass man selbst erkennt, dass man sich verrannt hat und dann doch wieder auf den richtigen Weg findet.

Wer glaubt, sich noch nie verrannt zu haben, hat es vielleicht bloß nie bemerkt, oder? Vielleicht denken jetzt alle Leserinnen und Leser des Wortschätzchens einmal scharf nach, wann sie sich schon mal verrannt haben und ob und wie sie wieder auf den richtigen Weg gefunden haben. Und mit ausreichend Selbstreflexion verrennt man sich vielleicht seltener oder vielleicht auch nie?!

Wortschätzchen
Mittwoch, 15.05.2024

Heute: geerdet sein

Das Verb „erden“ wird im Zusammenhang mit Elektrizität verwendet, wenn eine Strom leitende Verbindung von einem elektrischen Gerät zum Erdboden hergestellt wird, um unerwünscht auftretenden Strom in die Erde abzuleiten und zu neutralisieren.

Im übertragenen Sinn spricht man von erden, wenn man einer andere Person hilft, den Kontakt zur Realität und zum „normalen“ Leben nicht zu verlieren oder wiederzufinden. Besonders für Menschen, die (plötzlich) viel Geld oder viel Erfolg haben oder sehr bekannt oder berühmt werden, ist es nicht so leicht, geerdet zu bleiben. Im Gegenteil: nicht wenige „heben ab“ und verlieren auf ihrem „Höhenflug“ die „Bodenhaftung“ und den Blick für die Realität.

Stars und berühmte Personen bezeichnen oft ihre Familie oder „alte Freunde“ als große Stütze, um geerdet zu bleiben.

„Sich erden“ kann man auch als „seine innere Mitte finden“ definieren.

Der Kontakt zur Natur oder Meditation können Hilfen sein, um sich zu erden oder geerdet zu bleiben. Eine besondere Form der Meditation ist die Erdungsmeditation, durch die man sich unter anderem ausgeglichener und sicherer fühlen soll.

Diese enge Verbindung mit der Natur ist auch wortwörtlich in „geerdet sein“ enthalten.

Wenn man geerdet ist, steht man mit beiden Beinen auf dem Boden und geht mit Bodenhaftung durchs Leben. Man ist also bodenständig und verhält sich natürlich, nicht  gekünstelt oder übertrieben.

Falls die Leserinnen und Leser des Wortschätzchens sich nicht geerdet (genug) fühlen, empfehlen wir einen ausgedehnten Spaziergang in der Natur. Für den Anfang…

Wortschätzchen
Mittwoch, 01.05.2024

Heute: überschwänglich

Wenn man jemanden überschwänglich begrüßt, dann zeigt man seine große Freude, und Euphorie durch herzliche Worte und/oder durch Körperkontakt, wie kräftiges und langes Umarmen.

Der Überschwang wird durch extrem starke Gefühlsäußerungen sichtbar: Bei überschwänglichen Begrüßungen gibt es auch öfter mal laute Freudenschreie. Ankunftshallen in Flughäfen sind sicherlich ein guter Ort, um überschwängliche Begrüßungen zu beobachten.

„Überschwänglich“ wird häufig als Adverb benutzt, um auszudrücken, dass man etwas mit großer oder auch übertriebener Begeisterung macht. Besonders häufig taucht „überschwänglich“ in der Kombination mit Lob, Dank und Begrüßung auf. So wird also jemand überschwänglich begrüßt oder überschwänglich gelobt oder man bedankt sich überschwänglich bei jemandem.

Bei Preisverleihungen gibt es meist auch nicht nur Lob, sondern überschwängliches Lob für die Nominierten sowie für die Preisträgerinnen und Preisträger. Dort wird Überschwänglichkeit allerdings vermutlich sogar erwartet.

Wenn man „überschwänglich“ als Adjektiv benutzt, dann will man damit meist auf eine (leicht) übertriebene Begeisterung hinweisen. Wenn Tim sagt: „Lilly ist immer sehr überschwänglich“, kann es bedeuten, dass Tim Lillys Begeisterung für übertrieben hält und (leicht) negativ bewertet. Es kann aber auch sein, dass Tim Lillys Enthusiasmus zwar als speziell und leicht übertrieben empfindet, aber trotzdem rundum positiv bewertet.

Und wenn man etwas im „Überschwang der Gefühle“ gemacht hat, dann hat man sich von seinem Gefühl der Begeisterung zu etwas „ermutigen“ lassen, was man normalerweise eher nicht macht oder nicht so spontan gemacht hätte. „Nach der bestandenen Prüfung hat Leonard im Überschwang der Gefühle fremde Leute auf der Straße umarmt und dann alle seine Freunde in ein teures Restaurant eingeladen.“

Die Leserinnen und Leser des Wortschätzchens sind an dieser Stelle aufgefordert, sich zu überlegen, wen sie bei der nächsten Gelegenheit mal überschwänglich loben sollten und bei wem sie sich bei der nächsten Gelegenheit mal überschwänglich bedanken sollten und DIES AUCH IN DIE TAT UMZUSETZEN.

Wir wünschen allen Beteiligten überschwängliche Freude dabei!

Wortschätzchen
Montag, 15.04.2024

Heute: vernachlässigen

Wenn man für Menschen, um die man sich eigentlich kümmern sollte oder Dinge, die man eigentlich pflegen sollte, nicht die notwendige Aufmerksamkeit und Zuwendung aufbringt und sich nicht oder zu wenig um sie kümmert und sie nicht pflegt, dann vernachlässigt man sie.

Sehr schlimm ist es, wenn Kinder von ihren Eltern vernachlässigt werden und nicht genug Liebe und die nötigen Dinge wie Essen und Kleidung bekommen, gleichgültig behandelt werden und mehr oder weniger „sich selbst überlassen“ bleiben.

Manche Menschen vernachlässigen ihre Körperpflege oder ihr Aussehen. Andere Leute vernachlässigen nur ein wenig ihre Kleidung, so dass sie unordentlich und unsauber ist. Wieder andere vernachlässigen ihre Zimmerpflanzen und gießen sie nicht, sodass sie vertrocknen. Und manche Leute vernachlässigen ihre Freundschaften oder ihr Hobby.

In Gesprächen, Diskussionen oder ähnlichem kann man auch Aspekte oder nicht relevante Informationen vernachlässigen. Man lässt also bestimmte Fakten oder Punkte unberücksichtigt.

Wenn es beispielsweise um extrem geringe Risiken geht, dann wird auch gern behauptet, dass man sie vernachlässigen kann oder dass sie vernachlässigbar sind.

Und hier noch ein kleiner „Reminder“ (BITTE NICHT VERGESSEN!):

Das Thema „Spaß“ sollten Lehrkräfte keinesfalls bei ihrer Unterrichtsvorbereitung vernachlässigen!

Wortschätzchen
Montag, 01.04.2024

Heute: sich überwinden

Indem man seinen inneren Widerstand aufgibt und etwas Unangenehmes macht, obwohl es einem schwerfällt, überwindet man sich. Man besiegt sich also selbst.

Menschen mit Höhenangst, die in einem Hochseilgarten viele Meter über dem Boden über dünne Seile laufen, haben sich überwunden. Und die Höhenangst haben sie eventuell auch für einen Augenblick überwunden.

Es gibt auch nicht wenige Menschen, die sich immer erst überwinden müssen, bevor sie einen Fehler zugeben und sich dafür entschuldigen können.

Und manche Leute können sich nicht überwinden, ihr Smartphone für ein paar Stunden (oder länger) wegzulegen…

Synonym verwendet wird auch, dass etwas jemanden (große oder viel) Überwindung kostet.

Manche Leute kostet es große Überwindung, mit Haien zu tauchen, andere kostet es viel Überwindung, streng riechenden Käse zu essen.

Man muss also ein unangenehmes Gefühl wie Angst oder Ekel bekämpfen und für einen Moment besiegen, dann überwindet man sich, etwas Unangenehmes schließlich doch zu tun.

Leider sind Angst, Ekel oder andere unangenehme Gefühle meist nicht verschwunden, nachdem man sich einmal überwunden hat. Häufig ist es so, dass man sich in gleichen oder ähnlichen Situationen immer wieder neu überwinden muss…

Vielleicht möchten einige Wortschätzchen-Leserinnen und -Leser nun auch etwas machen, was sie Überwindung kostet. Nur Mut: Wer etwas Neues ausprobiert oder etwas Gutes macht und sich dazu überwinden muss, kann das befriedigende Gefühl genießen, eine große Leistung vollbracht zu haben.

Wortschätzchen
Freitag, 15.03.2024

Heute: verunstalten

Das regelmäßige Verb „verunstalten“ bezeichnet die Veränderung einer Person oder Sache vom ursprünglichen Erscheinungsbild zu einem hässlichen. Man kann jemanden, sich selbst oder auch etwas verunstalten. Natürlich hängt es von der subjektiven Wahrnehmung ab, ob man etwas oder jemanden als verunstaltet empfindet.

Wenn ein schönes altes Fachwerkhaus mit Graffitis bemalt wird, meinen wahrscheinlich viele Menschen, dass das Haus verunstaltet wurde. Nach der Ansicht vieler Leute verunstalten Industrieanlagen die Landschaft.

Auch wenn eine sogenannte Schönheitsoperation „gelungen“ ist, werden Menschen nach der Operation öfter mal als verunstaltet bezeichnet.

Manche Leute betrachten sich selbst als verunstaltet, weil sie Narben am Körper haben, die sie als hässlich empfinden.

Wenn ein Rechtschreibfehler in der Geburtstagskuchendekoration dilettantisch korrigiert wird, kann das den ganzen Kuchen verunstalten.

Es gibt auch Menschen, die meinen, dass ihre Muttersprache durch importierte Wörter oder neue Wortschöpfungen verunstaltet wird.

Wer demnächst Dinge bemerkt, die verunstaltet wirken, oder wer Menschen begegnet, die verunstaltet aussehen, sollte auch nicht vergessen:
„Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters.“ Oder der Betrachterin.
 

Wortschätzchen
Mittwoch, 28.02.2024

Heute: das Knabberzeug

Zu einem lustigen Spieleabend, einem gemütlichen Filmnachmittag oder zu einer fröhlichen Party gehört für viele Menschen unbedingt auch Knabberzeug.

Abgeleitet ist der Ausdruck vom Verb knabbern. Sowohl Menschen als auch Tiere (besonders Nagetiere) knabbern, wenn sie kleine Stücke von etwas Knusprigem oder Harten abbeißen oder nehmen und essen.

Bei dem Begriff Knabberzeug denken wohl die meisten Leute in erster Linie an salzige oder pikant gewürzte knusprige oder harte kleine Dinge, die direkt mit den Händen gegessen werden, wie Kartoffelchips, Cracker (salzige Kekse), Salzstangen, gesalzene Erdnüsse oder Erdnussflips.

Es können aber auch süße knusprige Naschwaren gemeint sein, wie mit Schokolade überzogene Nüsse oder sogar auch süße Kekse. Wobei anzumerken ist, dass auch salzig oder pikant schmeckendes Knabberzeug häufig Zucker enthält.

Knabberzeug (oder auch „Knabbereien“ oder „Knabberkram“) muss aber nicht unbedingt ungesund sein. Als gesunde Alternative kann man beispielsweise auch Gemüsesticks knabbern.

Und wer jetzt Lust auf Knabberzeug bekommen hat, sollte nicht zu viel ungesunden Knabberkram essen und sich stattdessen eher dem Geschmackserlebnis von gesunden Knabbereien intensiv hingeben. Wie wäre es mit Selleriestangen oder Radieschen? Ganz langsam und genüsslich knabbern!

Wortschätzchen
Donnerstag, 15.02.2024

Heute: schmunzeln

Schmunzeln ist eine besondere Art des Lachens. Wenn man etwas lustig findet, aber nicht laut lacht, dann schmunzelt man sehr wahrscheinlich. Dabei verzieht man den Mund zu einem leichten oder auch breiten Lächeln und lacht stillvergnügt in sich hinein. Man lacht also lautlos, meist mit verschlossenen Lippen. Das Schmunzeln macht die eigene Erheiterung sichtbar oder signalisiert dem Gegenüber, dass man etwas scherzhaft sagt. Es ist eine meist unbeabsichtigt gezeigte Emotion. So sagt man auch: „Da musste ich schmunzeln.“ Oder: „Er konnte das Schmunzeln kaum unterdrücken.“

Wenn das Schmunzeln etwas länger dauert, spricht man auch davon, dass jemand vor sich hin schmunzelt. Es kommt auch nicht selten vor, dass man schmunzelt und es selbst gar nicht bemerkt. Dann wird man vielleicht gefragt: „Worüber schmunzelst du?“

Und an dieser Stelle ist die Leserin bzw. der Leser des Wortschätzchens aufgefordert, an ein lustiges Erlebnis zurückzudenken. Genau jetzt. … Jetzt! … So. Zurückgedacht?!

Und? Geschmunzelt? Falls nicht, wie wäre es mit einem zweiten Versuch?

Wortschätzchen
Donnerstag, 01.02.2024

Heute: die Geräuschkulisse

Der Begriff „Geräuschkulisse“ hat seinen Ursprung beim Film und Theater. Dort bezeichnet man das Bühnenbild oder den bildlichen Rahmen als „Kulisse“. Außerdem gibt es im Theater, Film, Funk und Fernsehen auch eine akustische Untermalung mit Geräuschen und/oder Musik, durch die ein Geschehen realistisch gestaltet wird. Diese akustische Untermalung nannte man ursprünglich „Geräuschkulisse“, heute aber „Atmo“, abgeleitet und verkürzt von „Atmosphäre“.

Und heute bezeichnet man im Alltagsleben im Hintergrund vorhandene Geräusche als Geräuschkulisse. Das können angenehme Geräusche wie Vogelgezwitscher oder Musik sein, aber auch Baulärm oder Verkehrslärm. Es sind Geräusche, die man nicht bewusst wahrnimmt oder bei denen man nicht so genau hinhört, die man vielleicht auch ausblenden möchte.

Eine Geräuschkulisse kann entspannend und beruhigend sein, wenn es beispielsweise eine Geräuschkulisse von Meeresrauschen oder Regen ist. Aber eine Geräuschkulisse kann sich auch negativ auf unser Wohlbefinden auswirken, wie z.B. eine Geräuschkulisse aus Fabriklärm oder dem „Summen“ einer stark befahrenen Autobahn.

In unserer modernen Welt gibt es mehr und mehr Geräuschkulissen. Und „die Stille“ wird immer seltener. Manche Leute brauchen sogar zu Hause eine Geräuschkulisse, um sich nicht allein zu fühlen und manche Leute können ohne eine Geräuschkulisse nicht einschlafen.

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern des Wortschätzchens nur schöne Geräuschkulissen und genug Zeiten ohne Geräuschkulissen!

Wortschätzchen
Montag, 15.01.2024

Heute: sich einmummeln

„Sich einmummeln“ beinhaltet auch einen „gewissen Kuschelfaktor“: Vielleicht mummeln wir uns in besonders kuschelige warme Kleidung oder (Woll-)Decken ein.

Es gibt auch das (nicht so sehr verbreitete) Adjektiv mummelig. Wenn man einen mummeligen Mantel anzieht oder sich einen mummeligen Schal umbindet, dann wird einem mummelig.

Und wenn es draußen stürmt und schneit, dann genießen manche Leute es besonders, im mummeligen (also gut beheizten) Wohnzimmer in eine mummelige Decke (also eine Kuscheldecke) eingemummelt (also eingepackt) auf dem Sofa zu liegen und zu lesen oder einen Film zu schauen.

Wenn man sich jedoch vermummt, dann zieht man sich so an, dass kaum noch etwas von einem zu sehen ist und dass man nicht mehr erkannt wird, also auch einen (Groß-)Teil des Gesichts verdeckt ist. Menschen, die eine Straftat begehen wollen, vermummen sich, damit niemand sie erkennt; beispielsweise Einbrecher:innen oder Bankräuber:innen.

Und auch im Karneval gibt es die Vermummung. Je nach Region gibt es unterschiedlich viele vermummte Leute, also Leute, die so verkleidet sind, dass sie komplett unter dem Kostüm verborgen sind.

Auch wenn sich jemand „nur eingemummelt“ hat (also noch zu erkennen ist), kann man besonders scherzhaft und leicht ironisch sagen: „Na, du hast dich ja richtig vermummt!“

Jetzt haben vermutlich einige Leser:innen das Bedürfnis sich in eine Decke einzumummeln und es sich gemütlich zu machen, oder?

Wortschätzchen
Montag, 01.01.2024

Heute: das Blubberwasser

Das lautmalerische Verb „blubbern“ bezeichnet das Geräusch, dass Blasen machen, wenn sie in einer Flüssigkeit aufsteigen und platzen.

Den umgangssprachlichen Ausdruck „Blubberwasser“ benutzt man scherzhaft und ein wenig abwertend für Getränke mit Kohlensäure. Das können sowohl alkoholhaltige Getränke wie Sekt oder Perlwein sein, als auch Mineralwasser oder sogenannte Erfrischungsgetränke wie Cola oder Limonade. Und aufgrund der Kohlensäure blubbert es.

Häufig sprechen die Leute von „Blubberwasser“, die das Getränk nicht mögen oder selbst nicht trinken.

So kann man auf einer Feier vielleicht hören: „Du hast wohl zu viel Blubberwasser getrunken!“ Das kann dann eine Anspielung sein, dass jemand ein bisschen viel Sekt getrunken hat und leicht angetrunken ist. Möglicherweise ist es aber auch einfach nur eine Anspielung darauf, dass jemand plötzlich sehr viel redet oder auch nur „leeres Gerede“ (also inhaltlose Aussagen) von sich gibt oder sehr undeutlich redet.

„Blubberwasser“ kann auch in einem anderen Zusammenhang ebenfalls scherzhaft, leicht abwertend benutzt werden: Wenn man davon spricht, dass man im Blubberwasser sitzt, befindet man sich vermutlich in einem Whirlpool oder ähnlichem. Man kann also nicht nur Blubberwasser trinken, sondern auch in Blubberwasser sitzen. Und damit ist eher selten gemeint, dass man in Champagner badet ... .

Wortschätzchen
Freitag, 15.12.2023

Heute: tiefenentspannt

Das Adjektiv „tiefenentspannt“ kommt aus dem Bereich der Meditation und Hypnose und beschreibt eigentlich den Zustand, wenn jemand geistig und körperlich tief entspannt, also extrem entspannt ist.

In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich der Begriff auch in der Umgangssprache stärker ausgebreitet und hat dann eher die Bedeutung von unaufgeregt, locker, gelassen sein oder unaufgeregt und sehr entspannt mit einer eigentlich anstrengenden oder stressigen Situation umgehen, besonders dann, wenn alle anderen erwarten, dass man aufgeregt und nervös ist. 

So sind vermutlich nur wenige Leute kurz vor ihrer Hochzeit tiefenentspannt. Oder wenn beim Kindergeburtstag eine „Horde“ Kinder durch die eigene Wohnung tobt und man als Elternteil gemütlich auf dem Sofa sitzt, dabei Tee trinkt und dem Treiben entspannt zuschaut, dann sagen andere Eltern vielleicht bewundernd: „Du bist aber tiefenentspannt!“ Es kann einen eigentlich kaum etwas aus der Ruhe bringen, wenn man tiefenentspannt ist. Und wer wünscht sich nicht, eine Prüfung möglichst tiefenentspannt anzutreten? Aber vielleicht braucht man auch ein bisschen Nervosität und Adrenalin, um eine Prüfung gut zu bestehen?

Sicherlich ist es gut für die Gesundheit, aber auch für die Mitmenschen, wenn man häufiger mal tiefenentspannt statt gestresst durchs Leben geht, wenn man sich mal keine Sorgen macht, keine im Kopf kreisenden Gedanken hat und völlig relaxt ist.

In diesem Sinne wünschen wir allen Leserinnen und Lesern des Wortschätzchens viele tiefenentspannt durchlebte Momente!

Wortschätzchen
Freitag, 01.12.2023

Heute: helikoptern

Das meist umgangssprachlich benutzte intransitive Verb „helikoptern“ haben wir vom englischen „helicopter parenting“ abgeleitet und ins Deutsche übertragen. Wenn man davon spricht, dass Eltern helikoptern, dann ist das normalerweise abwertend gemeint.

Eltern, die helikoptern, verhalten sich überfürsorglich und schwirren ununterbrochen um ihre Kinder herum, um sie vor allen Problemen zu beschützen.

Häufiger als das Verb findet man die Ausdrücke Helikoptereltern, Helikoptermutter oder Helikoptervater.

Aus übertriebener Sorge und Fürsorge überwachen Helikoptereltern (Helikoptermütter und Helikopterväter) ihren Nachwuchs regelrecht. „Im Zeitalter der Drohnen“ könnte oder kann dieses Bild der Überwachung von oben im schlimmsten Fall auch Realität werden.

Überängstliche und besorgte Helikoptereltern, versuchen ihren Kindern möglichst viel (Arbeit) abzunehmen, Risiken zu meiden und alle Probleme aus dem Weg zu räumen. Und die Kinder dürfen quasi nichts allein unternehmen.

Dann werden die Kinder beispielsweise immer von den Eltern zur Schule begleitet, vielleicht auch mit dem Auto bis zum Eingang gefahren, während andere Kinder den gleichen Schulweg ganz allein meistern. Oder die Eltern tragen Konflikte aus, die die Kinder mit anderen Kindern oder auch Erwachsenen haben.

Wenn Eltern viel oder immer helikoptern, nehmen sie ihren Kindern die Chance, Fähigkeiten zu entwickeln, um Probleme eigenständig zu lösen, gut mit Krisensituationen zurechtzukommen und selbstständig und erwachsen zu werden. Letztendlich erschweren Helikoptereltern ihren Kindern damit das Leben, anstatt ihnen zu helfen.

Wer nicht selbst helikopert, kann vielleicht darüber lachen: Helikopter-Eltern haben es auch nicht leicht | Queens of Comedy - YouTube

Wortschätzchen
Mittwoch, 15.11.2023

Heute: fündig werden

Die Wendung „fündig werden“ kommt ursprünglich aus dem Bergbau, wo z.B. mit Bohrungen nach Lagerstätten von Bodenschätzen gesucht wird und wenn dann eine Lagerstätte entdeckt wird, ist man fündig geworden. Das Bild des Bohrens und Grabens auf der Suche nach etwas hat der Ausdruck auch in der Alltagssprache beibehalten.

Das Verb „finden“ bedeutet durch Zufall, durch Suchen oder durch Nachdenken auf etwas stoßen.

Aber wenn man „fündig wird“, bedeutet es immer (nur), dass man etwas gefunden hat, was man vorher (oft schon ein bisschen länger) gesucht hat. Und es geht normalerweise auch nicht um das Finden von Dingen, die man verloren hat.

Man kann sowohl bei Gegenständen als auch bei Informationen fündig werden.

„Fündig werden“ wird meist kombiniert mit der Information, ob man fündig geworden ist oder nicht und wenn ja, eventuell auch wo man fündig geworden ist. Das, was man gesucht hat, wird meist im Satz davor genannt.

„Du wolltest dir doch einen karierten Mantel kaufen. Bist du im Shoppingcenter fündig geworden?“ Oder: „Ich weiß jetzt, wie man chemiefreies Shampoo selbst herstellt. Ich bin auf der Webseite von unserem Bioladen fündig geworden.“

Oder auch: „Ich habe in allen möglichen Grammatikbüchern nach einer bestimmten Regel gesucht. Aber ich bin nicht fündig geworden.“ Oder. „Wir suchen jetzt schon so lange nach einer Wohnung mit bezahlbarer Miete. Aber wir werden einfach nicht fündig.“

Und wer auf der Suche nach weiteren Wortschätzchen ist, wird hoffentlich auf der Website der DAG fündig!

Wortschätzchen
Mittwoch, 01.11.2023

Heute: das Laub

Der Begriff Laub bezeichnet die Gesamtheit der Blätter, die sich an Bäumen und Sträuchern befinden oder bereits abgefallen sind.

Das Laub gibt es grammatisch nur im Singular, obwohl damit immer eine Vielzahl von Blättern gemeint ist. Um ein einzelnes Teil Laub zu benennen, haben wir das Wort Blatt (oder auch Laubblatt). Der Plural Blätter ist also ein Synonym von Laub.

 

Der Herbst ist wohl die Jahreszeit, in der man das Wort Laub häufiger als zu jeder anderen Jahreszeit hört, weil sich das Laub bunt färbt und von den Bäumen fällt.

Wenn im Herbst die Temperaturen sinken, wenn es kühler wird, kann man an Laubbäumen das wunderbare Schauspiel der Verfärbung der Blätter beobachten. Das meist grüne Laub wechselt seine Farbe und wird gelb und/oder orange und/oder rot und am Ende braun. Und das in vielen Farben leuchtende Laub manchen Waldes lädt im Herbst zum Staunen ein.

 

Wenn aber viel Laub auf Straßen und Wegen liegt, nicht entfernt wird und es dann regnet, kann es schnell mal zu einer „Rutschpartie“ kommen.

Auf Naturflächen wie in Gärten und in Parks hingegen sollte das Laub aber aus Umweltschutzgründen nicht entfernt werden, denn Laub fungiert als natürlicher Winterschutz für die Flora und Fauna. Kleine Laubhäufen sind ideale Orte für Igel, Insekten und andere Tiere, die dort einen Unterschlupf für die Winterzeit finden können. Zum Frühling hin wird das Laub dann von vielen tausenden Kleinstlebewesen in Humus umgewandelt und die Nährstoffe bleiben vor Ort.

 

Wenn man über und durch trockenes Laub am Boden läuft, hört man ein ganz typisches Rascheln. Ein schönes Geräusch, sagen viele Leute, die den Herbst lieben.

Und habt ihr schon mal ganz viel buntes Herbstlaub aufgehoben, in die Luft geworfen und auf euch „hinunterregnen“ lassen? Das ist „Herbst-Feeling“ pur, oder?

 

Hier gibt es für alle Herbstliebhaber*innen das bekannte Herbstlied „Der Herbst ist da“ mit passender Gestik (ohne den Begriff „Laub“, aber mit dem Synonym „Blätter“):

 

Und hier noch ein kleines Lied über Laubbäume und Nadelbäume:

Wortschätzchen
Sonntag, 15.10.2023

Heute: zeitnah

"Zeitnah" kann gegenwartsnah im Sinn von zeitkritisch oder aktuell bedeuten. So wird besonders im Feuilleton von zeitnahen Bühnenstücken oder zeitnahen Themen gesprochen.

Meist wird "zeitnah" jedoch im Sinn von "sehr bald" in Bezug auf einen bestimmten Zeitpunkt benutzt.

Wenn etwas zeitnah erledigt werden soll, soll es möglichst bald bzw. so schnell wie möglich getan werden. "Zeitnah" ist eine ungenaue Zeitangabe, aber meist ist eine Zeitspanne von wenigen Tagen, je nach Kontext auch von wenigen Wochen gemeint. Mit der Verwendung des Begriffs "zeitnah" drückt man aus, dass etwas ohne unnötige Verzögerungen in einer nahen Zukunft (von einem Referenzzeitpunkt aus gesehen) geschehen soll oder auch schon geschehen ist.
"Wir sollten zeitnah teambildende Maßnahmen für alle Mitarbeitenden durchführen."
"Im August haben wir über die Renovierung des Pausenraums gesprochen und im September erfolgte die zeitnahe Umsetzung."

Das zusammengesetzte Adjektiv "zeitnah" hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten hauptsächlich im Geschäftsleben und auch allgemein im Berufsleben stark verbreitet. Im privaten Bereich klingt "zeitnah" für viele Leute eher geschäftsmäßig und wird deshalb seltener benutzt.
Wenn sich auf Lebensmitteln der Hinweis "zeitnah verzehren" befindet, fragen sich vermutlich nicht wenige Leute, bis wann genau man das Lebensmittel spätestens verzehrt haben sollte. Auf Rechnungen kann man manchmal die Aufforderung "zeitnah bezahlen" finden, was dann aber meist bedeutet, dass möglichst schnell, aber vor Ablauf der gesetzlichen Zahlungsfrist bezahlt werden soll.

Zur Vermeidung von Missverständnissen ist es wichtig, dass alle an der Kommunikation Beteiligten aus dem Situationskontext übereinstimmende Vorstellungen haben, welche Zeitspanne die Angabe "zeitnah" beinhaltet.

Häufig wird in Planungsphasen und Besprechungen davon geredet, dass eine Idee oder ein Plan zeitnah umgesetzt werden soll.

Beliebt sind auch Sätze wie: "Wir sollten uns zeitnah zusammensetzen und alles besprechen." Oder: "Geben Sie mir bitte zeitnah eine Rückmeldung."

So. Und nun sollten alle Leserinnen und Leser des Wortschätzchens versuchen, den Begriff "zeitnah" zeitnah in ihren aktiven deutschen Wortschatz aufzunehmen.

Und die Zeitspanne von zeitnah bleibt auch hier unbestimmt ...

Wortschätzchen
Sonntag, 01.10.2023

Heute: das Schneckentempo

Die Schnecke ist ein Symbol für Langsamkeit, denn im Vergleich zu anderen Tieren sind Schnecken eher langsam. Kein Wunder: Sie gleiten auch nur auf einem Fuß auf dem von ihnen produzierten Schleimband dahin. Die meisten Arten von Landschnecken können sich in einer Stunde nur wenige Zentimeter fortbewegen. Sie bewegen sich eben im Schneckentempo vorwärts.

Schnecken rennen oder hetzen nicht, sie gleiten gemächlich voran. Das Schneckentempo ist also eine sehr langsame Geschwindigkeit.
Wenn man etwas „im Schneckentempo“ macht, dann macht man es sehr langsam.
Beispielsweise erledigen viele Kinder aus der Sicht ihrer Eltern ihre Aufgaben im Schneckentempo, also zu langsam. Und im Feierabendverkehr kommt man oft nur im Schneckentempo voran.

In unserer schnelllebigen Zeit benutzt man die Redewendung „etwas im Schneckentempo machen“ meist, um seine Unzufriedenheit mit der langsamen Geschwindigkeit auszudrücken, in der etwas passiert.
Aber je nach Situation kann es auch beruhigend oder sogar gesundheitsfördernd sein, etwas im Schneckentempo zu erledigen: Im Schneckentempo zu essen ist sicherlich viel gesünder als sein Essen schnell „hinunterzuschlingen“. Und wenn man etwas bewusst im Schneckentempo macht, dann hat man mit Sicherheit weniger oder keinen Stress.
Aus der „richtigen“ Perspektive betrachtet, kann es also eine beruhigende oder auch meditative Wirkung haben, wenn man etwas im Schneckentempo macht.

Und auch in Schneckenwitzen dreht sich alles ums Schneckentempo:

Eine Schnecke kriecht im Winter einen Kirschbaum hoch. Kommt ein Vogel vorbei und fragt: „Was machst du denn da?“
Die Schnecke: „Ich will Kirschen essen.“
„Aber da hängt doch nichts dran!“ sagt da der Vogel.
„Wenn ich oben bin, schon,“ antwortet die Schnecke.

Der besorgte Schneckenvater zu seinen Kindern: „Dass ihr mir ja nicht über die Straße rennt! In drei Stunden kommt der Bus!“

Eine Schnecke mit blauem Auge ist im Wald unterwegs, als sie eine andere Schnecke trifft.
Fragt die zweite Schnecke: „Warum hast du denn ein blaues Auge?“
Meint die erste: „Ich krieche so und plötzlich springt ein Pilz aus dem Boden!“

Toni wird von seiner Frau losgeschickt Schnecken zu kaufen, was er auch brav erledigt. Auf dem Rückweg geht er noch auf ein kurzes Bier in die Kneipe. Aus dem kurzen wird ein langes Bier und als er nach fünf Stunden vor der Haustür steht, bekommt er doch Angst vor seiner Frau.
Also stellt er die Schnecken in Zweierreihen vor der Tür auf und klingelt.
Als seine Frau aufmacht sagt er: „So hopp hopp, nur noch ein paar Schritte und wir sind zu Hause.“

Und hier gibt es noch ein paar Fakten zur Schnecke:

https://www.scinexx.de/wissenswert/wie-schnell-ist-das-schneckentempo/
https://www.zdf.de/kinder/logo/schnecken-fakten-einfach-erklaert-100.html

Wortschätzchen
Freitag, 30.06.2023, 15:00 Uhr

Thema: URLAUB - Heute: mal so richtig abschalten

Beim Abschalten geht es nicht immer nur darum, durch die Betätigung eines Schalters die Stromzufuhr zu unterbrechen und ein Elektrogerät oder Ähnliches auszumachen.

Im übertragenen Sinn bedeutet „abschalten“, dass man seiner unmittelbaren Umgebung keine Aufmerksamkeit mehr schenkt und sie nicht mehr beachtet. Das kennen auch alle (oder nur fast alle?) Lehrkräfte: Die Lernenden konzentrieren sich nicht mehr auf die Unterrichtsinhalte und schalten ab.

Wenn man ganz bewusst abschaltet, dann geht es darum, den Stress und die Sorgen des Alltags hinter sich zu lassen, nicht zu arbeiten und sich nicht mit Dingen zu beschäftigen, die noch erledigt werden müssen.

Manchen Leuten fällt das Abschalten schwer. Da hilft vielleicht das wortwörtliche Abschalten: Computer, Laptop, Tablet und Smartphone ausmachen.

Andere können gut abschalten und machen das jeden Tag für eine Weile.

Viele (oder die meisten) Menschen wollen im Urlaub für längere Zeit „mal so richtig abschalten“, damit sich Körper und Geist vom Alltag erholen. Dann genießt man es, einfach mal „die Seele baumeln zu lassen“ und „nichts“ zu tun, irgendwo in der Natur mit Ruhe und nicht zu vielen anderen Menschen.

Eine gern genutzte Möglichkeit zum Abschalten ist Urlaub in den Bergen oder am Meer.

Von einem Berg über andere Berge oder auf alles herabschauen oder am Strand übers Meer bis zum Horizont schauen: Der Blick in die Weite kann sehr entspannend sein.

Wie und wo schaltet ihr in den Ferien oder im Urlaub mal so richtig ab?

Das Wortschätzchen schaltet jetzt auch mal ab und verabschiedet sich in die Sommerpause.

Wortschätzchen
Freitag, 23.06.2023, 15:00 Uhr

Thema: URLAUB - Heute: das Reisefieber

Reisefieber hat man nicht. Vom Reisefieber „wird man gepackt“ oder man „ist im Reisefieber“. Der umgangssprachliche Ausdruck benennt keine echte Krankheit, sondern nur den Zustand der inneren Unruhe und Aufgeregtheit, in dem man sich vor dem Beginn einer geplanten Reise befindet.

Wenn man also voller freudiger Erwartung und mit Nervosität sein Reisegepäck packt und alles Nötige zusammensucht und es gar nicht mehr abwarten kann, dass die Reise losgeht, dann ist man eindeutig im Reisefieber.

Manche Leute kennen überhaupt kein Reisefieber und andere trifft es möglicherweise sogar vor jeder Reise und sie sagen vielleicht: „Einen Tag vor einer Reise werde ich immer vom Reisefieber gepackt, egal wohin die Reise geht.“

Und ihr? Seid ihr auch vor (fast) jeder Reise im Reisefieber?

Oder hat euch das Reisefieber noch nie gepackt?